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Kennt ihr diese Tage, an denen alles Möglich ist und man das Gefühl hat man könne die Welt einreißen. Egal ob im Alltag, auf der Arbeit oder im Training. Alles läuft wie am Schnürchen. Den selbst gesteckten Zeitplan einzuhalten scheint ein Kinderspiel zu sein, die Überstunden vergehen im Flug und die extra Kilometer beim Laufen oder extra Kilos auf der Hantel sind Nebensache. Im Kopf entstehen Motive und Ziele, welche so greifbar scheinen, dass man in solchen Momenten keine Zweifel daran hat, dass alles Möglich ist. Ich finde es ist ein großartiges Gefühl. Wenn ich an solchen Tagen meine Runden auf der Laufbahn drehe, habe das Gefühl, dass meine Beine von selbst laufen und in meinem Kopf spielt sich ein Film ab, der mich bis ans Limit pusht. Genial.

Und dann gibt es die Tage, an denen man am liebsten alles hinschmeißen möchte. An denen das Lösen jeder noch so kleinen Aufgabe unmöglich und jedes Ziel unerreichbar erscheint. An denen man keine Lust zu nichts hat, an denen man am liebsten im Bett bleiben würde. An denen einfach alles schief geht. Ich hasse sie.

Zwei komplett verschiedene Gefühlswelten, welche sicherlich jeder von euch gut kennt. Wenn ich diese beiden völlig konträren Situationen betrachte komme ich zu dem Entschluss, dass man dankbar dafür sein sollte, beide Seiten erleben zu dürfen. Dass man dankbar ist, wenn alles Glatt läuft, ist ein Aspekt mit dem sich sicherlich jeder von euch gut anfreunden kann. Meistens schätzt man solche Momente jedoch viel zu wenig. Oft wird einem erst bewusst, wie gut eine Situation gelaufen ist, wenn sie bereits der Vergangenheit angehört oder wenn man die andere Seite erlebt, in der alles nicht so gut und planmäßig verläuft. Wahre Stärke zeigt sich aber genau dann, wenn man in dieser Phase steckt in der alles einfach „Scheiße“ ist. Es sind diese Augenblicke, die man eliminieren möchte, in denen man davon träumt, man könne alles Negative ausradieren. Auch ich wünsche mir das hin und wieder. Geht aber nicht.

Sich der Herausforderung zu stellen, die Hürden des Alltags trotz Unlust zu meistern, das Training auch mal ohne Motivation zu absolvieren, eine Lösung für das Desaster zu finden, welches man selbst oder irgendein anderer fabriziert hat und weiter für sein Ziel zu kämpfen, ist meines Erachtens nach die Kunst Erfolgreich zu sein. Gute Tage gut zu meistern ist keine Glanzleistung, sondern aus schlechten Tagen ein positives Fazit zu ziehen und den nächsten Tag wieder zum Guten zu wenden. Es ist eine Kunst, die ich mir immer wieder zu Herzen nehme und manchmal eine der größten Herausforderungen denen man sich stellen muss. Doch was tun, wenn man am Boden zerstört ist und nicht weiter weiß?!

Hier sind meine Top 10 Vorschläge für ein „Worst-Case Szenario“

  1. Laut schimpfen. Wut ist etwas ganz natürliches. Es ist keine Schande laut zu sagen, dass etwas absoluter Mist ist. Lasst es raus, es ist befreiend.
  2. Trauern oder Selbstmitleid empfinden gehört dazu. Wer nicht auch mal Traurigkeit empfindet, kann auch einen Glücksmoment nicht vollends genießen.
  3. Darüber reden. Jeder von euch hat bestimmt eine Person der ihr alles anvertrauen könnt, die euch versteht und euch zuhört. Mir persönlich hilft es sehr mit jemandem über meine Gefühle zu sprechen.
  4. Sport treiben. Beim Sport bekommt man oftmals den Kopf wieder frei. Wenn man sich mal richtig ausgepowert hat, scheint alles nur noch halb so schlimm.
  5. Eine Nacht darüber schlafen. Es hilft sehr wenn man eine Nacht verstreichen lässt und am nächsten Tag mit vollem Elan weiterarbeitet.
  6. Für mich eigentlich der wichtigste Punkt. Gerade wenn etwas nicht so läuft wie geplant, sollte man weitermachen. Tiefen erwarten einen immer wieder.
  7. Geduldig sein. Manche Probleme oder Hürden lassen sich nicht von jetzt auf gleich überwinden. Viele Dinge benötigen Zeit. Daher ist es wichtig, dass ihr euch nicht unter Druck setzt.
  8. Nie Aufgeben. Man sollte nicht aufgeben, wenn man tief im Herzen davon überzeugt ist. Egal wie schwer es ist.
  9. Einen Notfallzettel schreiben. Schreibt euch während einer guten Phase einen Zettel, der euch motiviert und euch hilft an eure Ziele zu glauben. In schlechten Zeiten können die eigenen Worte Wunder bewirken.
  10. Versucht in euch zu gehen und euch an etwas Positives zu erinnern, welches mit eurem Ziel in unmittelbarem Zusammenhang steht. In Erinnerungen zu schwelgen muss kein Rückschritt sein, sondern kann unheimlich motivieren wirken.

Und glaubt an euch und eure Stärken. Das ist das A & O.